Positionierung und Markenschärfung

Was steht 2013 auf der Agenda bei Uzin? Das Unternehmen gewährte anlässlich eines Pressetreffs in Leipzig einen ersten exklusiven Blick auf das, was im kommenden Jahr die »To-Do-Liste« anführt. Kurz gesagt, werden dies die Themen »Positionierung und Markenschärfung« sein, und das alles unter der Prämisse »Wir beherrschen unser Geschäft und führen unsere Kunden zum Erfolg«, bringt Beat Ludin, bei Uzin für die Marken verantwortlich, die Zielsetzung auf den Punkt.

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Uzin sieht sich als »Helfer und Unterstützer des Handwerks am Markt« und nicht nur als einen Hersteller und Anbieter bauchemischer Produkte. Auch im kommenden Jahr wolle man den Handwerker noch stärker in den Mittelpunkt rücken und dabei dessen Leistung in den Vordergrund stellen. Dazu gehören unter anderem weitere Maßnahmen, um ihn in Richtung Endverbraucher noch besser zu positionieren.
Was die Messen in 2013 betrifft, werde Uzin auf der Domotex »in kleinerem Rahmen« und nur mit den Marken Wolf und RZ in Hannover vor Ort sein. Ganz anders die BAU_ In München wolle man »gemeinsam Boden gut machen«. Das geschieht auf einem Gemeinschaftsstand mit allen Marken, vor allem mit dem Ziel, die Handwerker auf die Netzwerke aufmerksam zu machen und künftig noch enger mit den Innungen zusammenzuarbeiten. Ludin_ »Wir als Industrie haben eine Kernkompetenz, die die Innungen in dieser Intensität nicht leisten können.« Auf der »Farbe Ausbau Fassade« werde Uzin das Thema des »Boden legenden Malers« konsequent weiterverfolgen – und zwar mit den Marken RZ, Wolf und arturo. Und nicht zuletzt wird die »Comfortex«, eine Regionalmesse für Raumgestaltung in Leipzig, auf dem Messekalender des Unternehmens stehen.
Eines der Kernthemen in 2013 wird der Ausbau von Renoplan sein. Mit diesem System bietet Uzin schnelle Unterstützung bei den häufigsten Anwendungsfragen, mit denen Bodenleger und Parkettleger konfrontiert sind. Renoplan gibt dem Handwerk die Möglichkeit, sämtliche Lösungen mit Uzin-Produkten zu finden. Im kommenden Jahr soll ein neues Renoplan im engen Dialog mit dem Handwerk entwickelt werden, das Konzept werde überarbeitet und multimedial auch als App angeboten.

Estrich als eigene Sparte im Uzin-Sortiment


Außerdem geht Uzin 2013 mit einer neuen Sparte an den Start und wird sich im Bereich Estrich aufstellen – und wird dann von der Rohdecke zum Belag mit durchgängigen Bodenaufbauten in Bestand und Sanierung der kompetente Ansprechpartner sein. Dies wird mit einer umfassenden Zielgruppenansprache erfolgen. Angesprochen werden die Estrich-/Bodenbauer, Fliesenleger sowie Planer und Architekten. Im Zentrum stehe dabei der »Premium-Verleger«, nicht »die breite Masse«. Hierzu wurden vier Estrich-Profis als technische Verkäufer eingestellt, die bundesweit vor Ort sind. Und auch ein Pumptruck wurde angeschafft, der von einem hierzu eigens eingestellten Mitarbeiter eingesetzt werden soll. »Zunächst ein Testballon«, so Beat Ludin. »Wie viele dieser Lkw wir in Zukunft auf den Straßen sehen werden, wird die Erfahrung zeigen.«

BOD-Programm weiter vorantreiben


Weiter vorantreiben wollen die Ulmer auch das »BOD Programm«. Gewissermaßen »erfunden« von Dr. H. Werner Utz und Mitte dieses Jahres an den Start gegangen, habe es sich in der Zwischenzeit gut entwickelt, präsentierte Marketingleiter Alexander Magg eine Zwischenbilanz. Ziel dieses Programm ist es, nicht nur die handwerkliche Leistung des Bodengestalters herauszustellen, sondern auch Themen wie Gestaltung, Beratung und Design den Endverbrauchern gegenüber darzustellen. Im Prinzip, so Magg, könne jeder Handwerker BOD-Mitglied werden, dennoch sei das Programm primär an kleinere Betriebe gerichtet, die auf diese Weise Netzwerke untereinander knüpfen können, fachliche Beziehungen und Austausch pflegen sowie Marketingleistungen auf allen Ebenen erhalten – und nicht zuletzt auf VIP-Events miteinander das Besondere erleben. Bis Oktober hatten sich bereits 200 Mitglieder registriert, bis Ende des Jahres sollen es 300 bis 400 Betriebe sein, die sich angeschlossen haben.

Erfahrungen eines BOD-Mitglieds


Einer von ihnen ist der Leipziger Parkettlegermeister Andreas Rümmler, der im Gespräch mit Alexander Magg seine Erfahrungen mit Uzin und als BOD-Mitglied schilderte. Anfangs sorgte das Partnerprogramm »BOD die Bodengestalter« vor allem bei den Innungen für Irritationen. Dass sich Uzin mit diesem Programm nicht in Konkurrenz zu den Innungen stelle, untermauerte Rümmler – Sachverständiger und selbst Innungsmitglied – mit seinen Erfahrungen.

Nachhaltigkeit: bei Uzin keine Worthülse


Am Ende des Pressemeetings kam der Chef selbst zu Wort_ Dr. H. Werner Utz, der vor kurzem seinen 65. Geburtstag feierte und seit 34 Jahren aktiv im Unternehmen ist, sieht sich selbst augenzwinkernd »als bestes Beispiel für Nachhaltigkeit«: Ein Thema, das ihn umtreibe, von vielen leichtfertig in den Mund genommen werde und sich häufig nur als »green washing« herausstelle. Früher habe er selbst das Thema auch mehr oder weniger eingeschränkt betrachtet, verriet Dr. Utz. Heute habe er sich eine umfassendere Herangehensweise zu eigen gemacht. Dazu gehöre auch die Nachhaltigkeit beim Handwerkernachwuchs, ein Thema, das ihm sehr am Herzen liege.
Soziale und ökologische Nachhaltigkeit sei für ihn kein Schlagwort, sondern fest verankert in der Unternehmensphilosophie. »Wer glaubwürdig über Nachhaltigkeit debattieren will, der muss die soziale Komponente voraussetzen«, so Dr. Utz, und sich stets die Frage stellen, wie man zum Gemeinwohl stehe. Uzin sei hier schon sehr zeitig aktiv gewesen und habe sich für das regionale Umfeld engagiert – für Kunst und Kultur, aber auch für die Schwachen in der Gesellschaft.
In der heutigen Zeit stehen etwa 15 % des gesamten CO2-Ausstoßes weltweit in Zusammenhang mit der Zementproduktion. Auch aus diesem Grund werde Uzin demnächst ein neues Produktsystem aus Spachtelmassen, Grundierungen und Klebstoff auf den Markt bringen, das aus deutlich mehr nachwachsenden Rohstoffen bestehe. Weitere Maßnahmen seien eine neue Produktionstechnik, die signifikant weniger Energie benötige. Und auch die Produktionskette – vor allem die Transportwege der Lieferanten – wolle man auf den Prüfstand stellen, versprach Dr. Utz. Denkbar sei hier beispielweise die Beschaffung von Naturharzen weniger aus Mittelamerika, sondern künftig wieder mehr aus Portugal.                                                                                         Gerd Rottstegge

 
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