NACHGEFRAGT ...

Herr Schumacher-Ritz, nach einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes lebten 13,4 % der Bevölkerung Deutschlands im Jahr 2010 nach eigenen Einschätzungen in Wohnungen und Häusern mit Feuchtigkeitsschäden. Dies ergab die europäische Vergleichsstudie »EU-SILC«, und diese Ergebnisse decken sich mit den Erfahrungen des Vereins zur Qualitäts-Controlle am Bau (VQC). Worin sehen Sie die Hauptgründe der Baumängel, die die oftmals gravierenden Feuchtigkeitsschäden zur Folge haben – und ist davon in der Regel überwiegend der alte Baubestand betroffen?

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Schumacher-Ritz: »Mangelhafte Abdichtungen im Kellerbereich, Wärmebrücken durch fehlerhafte oder nicht vorhandene Dämmungen und fehlerhafte Ausführungen in der Bauausführung sind die Hauptursache für Feuchtigkeitsschäden. Wenn dann noch falsches Lüften hinzukommt, ist gesundheitsschädlicher Schimmelbefall programmiert. Auffallend ist nach unseren Erfahrungen hingegen auch, dass Feuchtigkeitsschäden bei weitem nicht nur bei alten Immobilien auftreten. Auch zahlreiche neu gebaute Häuser und Wohnungen sind von Feuchtigkeitsschäden betroffen. Abhilfe kann hier unter anderem eine baubegleitende Überwachung durch unabhängige Bausachverständige leisten.«

Bild: Dipl.-Ing. Udo Schumacher-Ritz ist Vorstand des Vereins zur Qualitäts-Controlle am Bau VQC e. V. (Göttingen), eines unabhängigen Vereins, in dem sich Bauträger und Sachverständige zusammengefunden haben. Das gemeinsame Ziel_ eine möglichst hohe Bauqualität für den Bauherrn. Um dies zu gewährleisten, hat der VQC einen hohen bautechnischen Standard definiert, der gleichzeitig die Grundlage der Gutachten bei Qualitätskontrollen bei Wohnbauten bildet.

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