Innovation im Kleberbereich_ Ein »strategisches Thema«

Noch vor drei Jahren stand die Marke »Ceresit« zur Disposition. Nicht zuletzt durch den kraftvollen Auftritt auf der BAU 2013 konnten die Düsseldorfer viel Vertrauen bei Handel und Handwerk zurückgewinnen. Für dieses Jahr hatte sich das Henkel-Unternehmen eine Menge vorgenommen. Was konnte bis heute umgesetzt werden? Eine Zwischenbilanz.

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»Das Jahr 2013 steht im Zeichen der qualitativen Stärkung der Marke«, so Dietmar Bernstein in einem Redaktionsgespräch in der Henkel-Zentrale in Düsseldorf. »Mit unserem großartigen Auftritt auf der BAU haben wir uns eine Steilvorlage geschaffen. Wir sind in den vergangenen zehn Monaten mit hoher Energie in den Markt gegangen und sehen dem kommenden Jahr sehr positiv entgegen, sowohl produkttechnisch als auch auf Vertriebsseite«, erläutert der Marketingleiter. Ceresit werde zudem für Henkel eine der tragenden Säulen für Westeuropa. »Wir haben einiges aufgebaut und sind auf einem guten Weg.«Hybrid-Technologie

Als das »Jahr der Fliese« bezeichnete Ceresit Bautechnik im Januar in München das anstehende Jahresprojekt auf seiner Agenda. Im Zentrum des BAU-Auftritts stand daher auch die neue Hybrid-Technologie. »Wir gehen hier ganz neue Wege in der Produktformulierung, weg von den rein zementären Systemen«, so Bernstein.

Aufgrund der hohen Nachfrage nach diesen neuen Produkten habe man mit einem rasanten Tempo liefern müssen, sodass sich die Lager schnell leerten. Ceresit werde die Hybrid-Technologie wie beispielsweise beim Dünn- und Mittelbettkleber »CM 120 EcoFlex« mit seinen überzeugenden Verarbeitungsvorteilen weiter vorantreiben. Diese Technologie basiert auf einer Bindemittelkombination, die bis zu 60 % weniger CO²-Emissionen bei der Produktion erzeugt als herkömmliche zementbasierte Kleber.

Auch das Thema »Fuge« steht auf der Prioritätenliste ganz oben. Ein Beispiel ist hier die leistungsstarke Feinfuge »CE 40 Allround 1 – 10 Aquastatic«. Bei den Fugen wurde das Sortiment erweitert und durch das farblich passende Silikon ergänzt. Sowohl bei den zementären als auch bei den Epo­xidharzfugen sei Ceresit neu aufgestellt und verfüge über ein abgestimmtes Komplettprogramm. Auch für ältere, unansehnliche Fugen gäbe es jetzt eine praktische Lösung, die »Ceresit Renofuge« zum Auffrischen der Fugenfarbe.

»Ceresit steht für den Kleber«, ergänzt Holger Klomp, Leiter Produktmanagement PRO. »Auf diesem Gebiet haben wir in den vergangenen Jahren viel Vorarbeit – wie beispielsweise bei den staubarmen Produkten – geleistet.« Mit »CM 77 UltraFlex« biete Ceresit dem Verarbeiter nun ein hochelastisches, neues Material. Und dieses Spezialprodukt stoße auf immer breitere Akzeptanz im Markt.Innovation als Türöffner

»Innovation im Kleberbereich« sei für Ceresit ein strategisches Thema. In einigen Regionen wie z. B. im Süden Deutschlands habe man Neukunden über das Thema Innovation gewinnen können. »Wir arbeiten an Anwendungslösungen, nicht nur an Produktlösungen«, so Klomp weiter. Als Beispiel führt er die »Balkonsanierung« an. »Auch wenn es die gut funktionierende Gewährleistungspartnerschaft mit einem Drainagebahn-Hersteller gibt, führen unsere Kunden, die Fliesenleger, häufig an, dass ihnen das »Matten-Thema« zu komplex sei. Hier wünscht man sich Lösungen für die Balkonsanierung aus einer Hand. Und das mit weitgehend bauchemischen Produkten«, erläutert Klomp. »Wir dürfen daher nicht nur bis zum Kleber denken, sondern müssen das gesamte System im Auge behalten und das Handwerk hier weiter mit Kompetenz überzeugen.«

Den nach wie vor entscheidenden Part im Vertrieb der Produkte spielt der Baustofffachhandel, und nur über den Fachhandel werde Ceresit auch in Zukunft seine Zielgruppen erreichen. Thorsten Schneider, seit September verantwortlich für die Geschäftsleitung ­Ceresit Deutschland und Nachfolger von Diethardt Lang, bekräftigt: »Wir werden auch weiterhin die Profimarke für den Fachhandel bleiben. Daher steht auch in unserer künftigen strategischen Ausrichtung der Fachhandel ganz klar im Fokus. Unsere Marktpartner werden eine weitere Aufwertung der Marke erleben.« Schneider war seit 2007 für Henkel in Nahost tätig und integrierte dort die Marken Thomsit und Ceresit in ein Joint-Venture. Als Technischer Leiter India/MiddleEast/Africa und Geschäftsführer Konsumentenklebstoffe betreute der gelernte Bauingenieur und Kaufmann u. a. in den Vereinigten Arabischen Emiraten verschiedene Großprojekte.

»Ceresit stand vor drei Jahren noch zur Disposition. Vor allem durch unseren Auftritt auf der BAU und unser konsequentes Engagement konnten wir verloren gegangenes Vertrauen bei Handel und Handwerk zurückgewinnen. Besonders positive Resonanz erhalten wir tagtäglich von unseren Stützpunkthändlern«, so Schneider.Neben der Wahrnehmung als »Innovationstreiber« – Ceresit erhielt unlängst den »Plus X Award« – treffe man auch durch ein komplexes und vielseitiges Schulungs-und Seminarprogramm den Nerv bei Handel und Handwerk, so Klomp. Zum Beispiel würde der Ceresit Campus sehr gut angenommen_ Ein- und Zweitagesseminare, die in Unna, in Handwerkerzentren u. a. in Leipzig, Dresden und Hamburg sowie am Henkel-Standort in München stattfinden. »Wir haben hier ein ganzes Schulungspaket geschnürt.« In diesem Jahr haben bereits etwa 600 Handwerker an den unterschiedlichsten Veranstaltungen teilgenommen. Diese schließen auch das Thema Bauwerksabdichtung mit ein. Gerade hier stelle man Unsicherheiten beim Verarbeiter fest und sähe die Notwendigkeit, die Kenntnisse des Handwerks zu verbessern. Ceresit brachte mit der bitumenfreien Dickbeschichtung »CP 1 PolyDicht« eine neue Technologie auf den Markt und man denke über weitere innovative Systeme nach.

Was die kommenden Messen angehe, so werde Ceresit auf die Teilnahme an der Deubaukom verzichten. Die Baumesse in Essen habe zuletzt an Wertigkeit verloren und müsse sich erst neu beweisen, so die Einschätzung. Die Düsseldorfer setzen auf die BAU und die NordBau sowie auf Fachveranstaltungen für Handel und Verarbeiter, wie die Sachverständigentage in Fulda. Eine Beteiligung an der EPF in Feuchtwangen werde derzeit noch geprüft. Thorsten Schneider_ »Wir werden im kommenden Jahr sehr handelsorientierte und innovative Kommunikationsmaßnahmen durchführen. Es ist uns wichtig, die zur Verfügung stehenden Budgets zielführend zur Unterstützung unserer Kunden einzusetzen.«

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