„Das bereits vorhandene Einkaufszentrum bestand aus vielen verschiedenen Blöcken mit unterschiedlichen Charakteristiken. Unsere Vision war es, diese zu vereinen, indem die Fassade sanft darüber gelegt wird, wie eine zweite Haut“, erklärt Architektin Charlotte Griffioen von MSVA Architects. In einem Zeitraum von sieben Jahren wurden 30 % des bestehenden Einkaufszentrums renoviert und 70 % neu gebaut. Mit 200.000 Quadratmetern Fläche hat die Mall of the Netherlands eine große, organische Form. Sie wurde offiziell im März 2021 eröffnet und bietet Platz für 300 Geschäfte, Restaurants und Unterhaltungslokale. Mit ihren ikonischen 7,5 Meter hohen Schaufenstern ist die Mall von innen ebenso beeindruckend wie von außen.
In Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro und dem Metallbau entwarf HUECK spezielle Aluminiumprofile, um die Umsetzung der Designvorstellung zu erleichtern. „Die Fassade ist auf zwei Seiten geschwungen, weshalb sich die Profile ebenfalls in zwei Richtungen biegen müssen, was im Vergleich zu Standard-Vorhangfassaden komplexer ist“, erläutert Rob van Bree, Projektmanager bei TGM.
Darüber hinaus mussten die Profile in der Lage sein, große Glasflächen zu tragen, wofür umfangreiche Entwicklungsarbeiten erforderlich waren. Insgesamt besteht die Fassade aus 2.900 Elementen mit einer Gesamtoberfläche von 9.300 Quadratmetern und einer kumulierten Länge von 1,3 Kilometern. Die geschlossenen Fassadenteile wurden in einem Verlaufsmuster auf Aluminiumbeschichtung angeordnet, um dem Projekt mehr Textur, Dimension und Präsenz zu verleihen und soweit erforderlich die Integration der Belüftungsgitter zu ermöglichen.
Für die Visionierung und Planung solch eines einzigartigen Fassadendesigns erstellte das HUECK Team zusammen mit dem Architekturbüro und dem Metallbau 3D-Modelle. Das BIM-Modell erleichterte die Integration aller Komponenten, half bei der frühzeitigen Fehlersuche und diente während der Bauphase als ästhetischer Leitfaden. „Es war eine Herausforderung, den Anforderungen des Architekturbüros bezüglich möglichst niedrigen Abdeckleisten sowie unsichtbaren Schraubverbindungen gerecht zu werden. Aufgrund der minimalen Höhe von 10 Millimetern rutscht die Verschraubung der Druckleiste in die Glasfalz, weshalb wir eine spezielle Abdichtung für die äußere Dichtung entwickelt haben“, erklärt Udo Heisener aus der Entwicklungsabteilung von HUECK.
Bei der unsichtbaren Befestigung der Aufsatzkonstruktion auf Stahl und Holz ergaben sich weitere Besonderheiten. Dort sollten die Riegel in die Pfosten einlaufen und die Konstruktion des inneren Aufsatzes sollte ebenfalls möglichst niedrig ausfallen. Heisener fügt hinzu: „Dies hat zur Folge, dass die Schraubverbindungen in der wasserführenden Ebene liegen, weshalb wir besonders auf die Abdichtung der Schraubverbindungen sowie die Expansion verschiedener Komponenten aufpassen mussten.“
Vor dem eigentlichen Baubeginn wurden Modelle gebaut, um die praktische Umsetzung der speziellen Fassadenlösung zu testen. Rob van Bree, Projektmanager bei TGM, ist mit der Zusammenarbeit aller Beteiligten zufrieden: „Wir haben mit HUECK bei mehreren Projekten eng zusammengearbeitet. Sie sind unser regulärer Lieferant bei Fassadenprojekten, für die ihr System geeignet ist.“
Alle Beteiligten sind sehr stolz auf das Endergebnis. Aufgrund der Komplexität handelte es sich hier um ein Projekt, bei dem umfassende Anstrengungen und engste Teamarbeit an allen Fronten notwendig waren. Am Ende spricht das fertiggestellte Bauwerk für sich selbst. Die Architektin Charlotte Griffioen fasst zusammen: „Das Ergebnis ist natürlich fantastisch. Die Leute halten hier an und machen Fotos. Unser Auftrag war es, ein Instagram-würdiges Gebäude zu schaffen. Ich glaube, dass uns das gelungen ist.“