Holz-Spezialist profitiert vom Fertighaus-Boom

Mit einem Plus von etwa 4 % und einem Jahresergebnis von etwa 108 Millionen Euro (2016: 105 Millionen Euro) blickt der Warendorfer Holz-Spezialist Osmo zufrieden auf das endende Geschäftsjahr. Das Unternehmen konnte vom Boom im Fertighaus-Bereich ebenso profitieren wie vom zunehmenden Holzbau generell, sagte Geschäftsführer Christian Cordes im Gespräch

mit dem baustoffPARTNER. Auch die Investitionen steigen_ Demnächst geht eine neue Lackieranlage für Profilbretter in Betrieb.

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Von Jan Rieken

Das Osmo-Firmengelände am Unternehmenssitz in Warendorf ist ein Klassiker der Mittelstands-Architektur: Immer wieder wurde auf- und angebaut, erweitert und vergrößert – und das nicht nur in der Verwaltung, sondern auch in der Produktion. Zuletzt ist eine 12 000 m2 große Halle entstanden, die zum einen als Lager dient und zum anderen eine neue Lackieranlage für Fassaden-
Profilbretter beherbergt, die im Februar oder März in Betrieb gehen soll.
Für den Bau dieser Halle hat das Unternehmen rund 5 Millionen Euro in die Hand genommen, weitere knapp 4 Millionen kommen jetzt für Anlagen, Ausstattung und Maschinenpark hinzu. »Bis dann endgültig alle Auflagen erfüllt sind, kann das nochmal Zeit und auch Geld kosten«, sagt Geschäftsführer Cordes mit Blick auf die Behörden, die ihr Einverständnis teilweise an schwierige, weil sich widersprechende Bedingungen geknüpft haben.

Entlastung der Anlagen schafft kürzere Lieferzeiten

Aufgrund des Fachkräftemangels in der Baubranche gehe der Trend immer mehr zum schlüsselfertigen Bauen, berichtet Cordes. »Die Fertighaus-Industrie boomt, in Bayern und Baden-Württemberg liegt deren Anteil bei 30 bis 40 Prozent«, schildert er. Die große Nachfrage hatte zuletzt für Lieferzeiten von drei bis vier Wochen gesorgt – und die sollen auch dank der neuen Anlage nun verkürzt werden.
Dort sollen ab Frühjahr 2018 im 2-Schicht-Betrieb bis zu 70 m Profilbretter pro Minute sowohl für den Innen- wie auch den Außenbereich lackiert werden. Die moderne Anlage schafft theoretisch sogar 90 m pro Minute. Außerdem eröffnet sie Spielraum für andere Beschichtungsmethoden, mit denen der Hersteller derzeit experimentiert... Zusätzlich wird Osmo eine weitere halbe Million Euro in den Umbau bestehender Lackieranlagen investieren.

Paletten-Möbel deutlich über geplanten Absatzzielen

Die Aussichten für Osmo und die rund 280 Mitarbeiter sind auch für 2019 gut. Mit der Markteinführung der Fassadenbefestigung »Pure« ist Cordes mehr als zufrieden_ »Die Verkaufszahlen brechen alle Rekorde«, sagt er. Gleiches gilt für das Sortiment an Paletten-Möbeln. Eigentlich als Nischen-Produkt gestartet, liegt der Verkauf (der zu 90 % im Baumarkt stattfindet) um das 10-fache über dem geplanten Absatz. Beim Fassadensystem »Verto« sieht er hingegen noch »Luft nach oben«.
Der Holz-Spezialist Osmo wird mit seinen Produkten auf der Domotex (s. separater Bericht) ebenso vertreten sein wie auf der Dach + Holz.

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