Hallenboden mit besonderen Vorzügen

Wie lässt sich ein hoch belastbarer, wärmedämmender Hallenboden besonders schnell und wirtschaftlich realisieren? Beim Hallenneubau der österreichischen Holzbau Unfried boten rund 1200 m³ »Liapor Ground« die Lösung, die auch in Sachen Ökologie und Nachhaltigkeit überzeugt.

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Die Holzbau Unfried im österreichischen Gars am Kamp nordwestlich von Wien hat sich auf die Herstellung umweltfreundlicher Niederenergie- und Passivhäuser in Holzbauweise spezialisiert. Nachhaltigkeit und Ökologie standen deshalb auch beim Bau der eigenen, neuen Produktionshalle im Vordergrund. Besondere ­Anforderungen stellte dabei der 2500 m² große Unterbau der Halle. »Beim Hallenboden sollten möglichst ökologische Baustoffe zum Einsatz kommen«, erklärt Gerhard Lechner von der Holzbau Unfried. »Gleichzeitig sollte der Hallenboden so belastbar sein, dass unsere Lkws problemlos komplett in die Halle fahren können.« Und damit in der Halle auch im Winter angenehme Temperaturen herrschen, sollte zusätzlich eine effiziente Fußbodenheizung realisiert werden. »Deswegen musste der gesamte Bodenaufbau mit einem U-Wert von 0,25 W/m²K auch hochwärmedämmend wirken«, so Gerhard Lechner. »Und nicht zuletzt galt es, diese Anforderungen mit einem besonders wirtschaftlichen Baustoff umzusetzen.«
Nach intensiver Prüfung der verfügbaren Baustoffe und Bauweisen fiel die Wahl schließlich auf 1200 m³ »Liapor Ground« aus dem Liapor-Werk in Fehring. »Liapor Ground« besteht aus luftporendurchsetztem, keramischem Blähtongranulat der Korngröße 1 –  16 mm rund und gebrochen gemischt. Als formstabiles und sich kaum nachträglich zusammenstauchendes Schüttgut sorgt es für maximale Stabilität und Druckfestigkeit – und das bei einer sensationellen Belastbarkeit von 140 t/m. »Im Gegensatz etwa zu Glasschaumschotter kann der »Liapor Ground«-Eintrag besonders schnell, flexibel und mit geringer Verdichtungsleistung erfolgen«, erklärt Helmut Buhl von Lias Österreich. »Dazu stellt der gebrannte Blähton ein reines Naturprodukt dar, das gegenüber XPS-Hartschaum ökologisch hochwertig und vollständig recyclebar ist.«
Und auch in Sachen Eintrag und Verarbeitung überzeugte »Liapor Ground«. Denn das Schüttgut wird besonders wirtschaftlich und einfach per Schubboden-Lkw oder mittels Silo-Lkw und Pumpe an seinen Bestimmungsort verbracht. Auch in der neuen Halle ließ sich »Liapor Ground« auf diese Weise sicher und gleichmäßig in allen Ecken, Spalten und Rändern verteilen, was optimale Sicherheit und Stabilität in der gesamten Halle gewährleistet. Daneben wirkt »Liapor Ground« auch wärmespeichernd und ist unempfindlich gegen Feuchte, Frost, Feuer und chemische Einflüsse. Und nicht zuletzt trägt die 45 cm starke Schicht aus »Liapor Ground« auch entscheidend zur geforderten Wärmedämmung bei. Zusammen mit den ebenfalls hochwärmedämmenden Holzelementen der Halle weist der gesamte Stahlbetonbau einen Jahresverbrauch von lediglich rund 38 kWh auf. Die gesamten 1200 m³ »Liapor Ground« ließen sich innerhalb von nur zwei Tagen und mit lediglich zwei Arbeitskräften in der neuen Halle aufbringen. Als Abdeckung zum Erdreich dient ein Geotextil, die obere Begrenzung bildet eine PVC-Noppenbahn. Auf ihr befindet sich die Fußbodenheizung und den obersten Abschluss bildet eine 25 cm starke monolithische Schicht aus geglättetem und versiegeltem Fließbeton. »Im Endeffekt war ›Liapor Ground‹ die wirtschaftlichste Wahl, die zudem alle Anforderungen an Stabilität, Wärmedämmung und Nachhaltigkeit am besten erfüllte«, so das Fazit von Gerhard Lechner. Dank des schnellen Baufortschritts wurde nach fünfmonatiger Bauzeit die Halle Mitte letzten Jahres in Betrieb genommen.

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