Problematische Untergründe und unterschiedliche, oft großformatige Beläge erschweren die Verarbeitung im Außenbereich. Denn die geforderte hohlraumfreie Verlegung ist in der Praxis kaum möglich. Dadurch kann sich Stauwasser unter der Konstruktion sammeln. Bei Großformaten kommt der geringere Fugenanteil hinzu – mit entsprechenden Spannungen und längeren Trocknungszeiten.
Aufgestelzte Systeme bieten hier einen entscheidenden Vorteil: Platten lassen sich darauf spannungsarm verlegen, auch in größeren Formaten. Darüber hinaus sind sie nahezu witterungsunabhängig einsetzbar und leichtgewichtig – ein entscheidendes Kriterium gerade bei Dachterrassen.
Durchdachte Systemlösungen
Mit der »TerraMaxx«‑Linie hat Gutjahr fünf unterschiedliche aufgestelzte Systeme entwickelt. »Je nach Untergrund, Aufbauhöhe oder Belagsart bieten wir Planern und Verarbeitern immer die technisch optimale Systemlösung. Damit stellen wir sicher, dass die Konstruktion auch wirklich langlebig ist«, erklärt Gutjahr‑Produktmanager Thomas Römer.
»TerraMaxx‑TSL« ist beispielsweise ein werkzeugfrei höhenverstellbares und nivellierfähiges Trocken‑Stelzlager. Es ist komplett vormontiert; Beläge lassen sich darauf schnell und einfach verlegen. Eine besonders stabile und leichte Unterkonstruktion ist das Alu‑Rahmensystem »TerraMaxx‑RS«. Die intelligente Schraubverbindungstechnik erleichtert die Montage und schafft einen planebenen Untergrund.
Einen anderen Ansatz verfolgt »TerraMaxx‑PF«: Platten werden hier punktweise auf der Flächendrainage »AquaDrain T+« verklebt. »Die Fixierung verhindert das Wandern und Wackeln der Beläge – ideal für leichtgewichtige Platten. Außerdem eignet sich das System mit ca. 3 cm Aufbauhöhe inklusive Belag perfekt für die Sanierung«, ergänzt Thomas Römer. Mit »TerraMaxx‑Protect« hat Gutjahr zudem eine Lösung speziell für höher aufgestelzte Beläge mit stärkeren Belastungen – etwa in der Gastronomie oder im Eventbereich – entwickelt. Ein glasfaserverstärktes Verlegemodul, höhenverstellbare Stellfüße mit »easy2wall‑Fußtechnologie« und frei positionierbare Fugenteller bilden als Gesamtsystem eine Doppelbodenkonstruktion mit »Durchbruchschutz« für den darauf verlegten Belag.
15 Jahre kapillarpassives Drain-Stelzlager
Toleranzen lassen sich beim Einsatz von Stelzlager‑Systemen nicht oder nur schwer ausgleichen. Deshalb sind sie für Beläge mit Dickentoleranzen nicht geeignet. Hier kommt eine besondere Innovation ins Spiel, die Gutjahr vor genau 15 Jahren auf den Markt gebracht hat: das kapillarbrechende Drain-Stelzlager »TerraMaxx‑DS«. Darauf werden Beläge in Kombination mit Drainmörtel verlegt; Unebenheiten oder Höhenunterschiede werden durch Höhenausgleichsringe angepasst. Diese sind miteinander kombinierbar und lassen sich individuell zuschneiden. Durch Übereinandersetzen sind Höhen bis 150 mm möglich. Anschließend werden die Stelzlager mit Drainmörtel befüllt – das Gefälle wird über die Mörtelhöhen ausgeglichen. So entsteht ein komplett wasserdurchlässiges System.
»Es war das erste kapillarpassive Drain‑Stelzlager überhaupt – eine Mischung aus Mini‑Drainage und Stelzlager«, beschreibt Thomas Römer das »Geburtstagskind« und ergänzt: »Anders als bei Mörtelbatzen kann sich im Kreuzungsbereich der Fugen kein eindringendes Wasser im Auflagebereich der Platten stauen.«
Zehn Jahre »Fuge aus der Tube«
Aufgestelzte Beläge haben viele Vorteile. Ein Nachteil ist jedoch, dass die Ausführung mit zementären Fugen nicht möglich ist: Der Raum zwischen Belag und Boden ist hohl, der Mörtel würde hindurchfallen. Normale Silikonfugen sind keine Alternative – sie können insbesondere die höheren vertikalen Bewegungen aufgestelzter Beläge nicht aufnehmen. »Daher werden die Fugen hier meistens offengelassen. Das wollen viele Bauherren allerdings nicht«, sagt Thomas Römer. Die Lösung hat Gutjahr vor zehn Jahren mit dem Spezial‑Fugenfüllstoff »MorTec Soft« auf den Markt gebracht. »Er hat genau diese Lücke geschlossen und ist seitdem schadensfrei im Einsatz«, so Gutjahr‑Produktmanager Römer.
Der Grund: Der speziell für die erhöhten Anforderungen formulierte Fugenfüllstoff auf Silikonbasis kann Bewegungen im Außenbereich mitmachen – auch bei aufgestelzten Belägen. Auf diese Weise ersetzt der Spezial‑Fugenfüllstoff zementäre Fugen. »MorTec Soft« kann für Belagsfugen, Anschlussfugen oder Bewegungsfugen verwendet werden.
Dank der Feinkornstruktur des Materials haben die Fugen eine zementäre Optik mit mattem Finish. »Dadurch sind die Fugen, die mit ›MorTec Soft‹ ausgeführt wurden, optisch kaum noch von zementären Fugen zu unterscheiden«, so Thomas Römer. Verfügbar sind die Farben sandbeige, steingrau, anthrazit und zementgrau.