»Faire Partnerschaft macht uns für den Handel kalkulierbar«

Die PRÜM-GARANT Gruppe ist nach eigenen Angaben die Nr. 2 im deutschen Innentürenmarkt. Die Gruppe produziert und vermarktet Innentüren und Zargen. Vervollständigt wird das Angebot für den Objektbereich mit Brand-, Rauch-, Einbruch-, Schall-, Wärme-, Strahlenschutz- und Nassraumtüren. Das Zwei-Marken-Unternehmen mit rund 960 Beschäftigten betreibt Produktionsstandorte in Weinsheim und Ichtershausen. Wie hat sich das Unternehmen entwickelt und wie ist man heute aufgestellt? Was waren und sind die Erfolgs­faktoren? Und was bedeutet Partnerschaft mit dem Fachhandel? Detlev Schröder, der Vorsitzende der Geschäftsführung, beantwortet die Fragen ­der Redaktion.

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Baustoff-Partner: Herr Schröder, bitte schildern Sie uns die Entwicklung der PRÜM-GARANT- Gruppe. Wann wurden die Firmen gegründet und mit welchem Produktsortiment startete das Unternehmen im Markt?

Detlev Schröder: Unter dem Namen »Bauelemente PRÜM« wurde die jetzige PRÜM-Türenwerk GmbH im Jahre 1970 in Weinsheim gegründet. Als Zulieferer für die STREIF Fertighaus-AG war das damalige Sortiment relativ klar definiert. Die Gründung der GARANT Türen und Zargen GmbH erfolgte im Jahr 1991 in Ichtershausen und startete mit einem schlanken Sortiment an Standardtüren und -zargen.

Baustoff-Partner: Was waren und sind die Erfolgsfaktoren? Und welche Produkte sind die Bestseller im Sortiment?

Schröder: Übersichtliche und klare Strukturen in der Unternehmensführung sowie hervorragend ausgebildetes Fachpersonal führten in beiden Werken zu einem schnellen und gesunden Wachstum. Im hochwertigen Türen- und Zargensegment haben wir uns so an der ­Spitze der deutschen Türenindustrie etabliert. Von Jahr zu Jahr wurde unser Portfolio erweitert. Das Sortiment umfasst neben dem Standardprogramm eine große Auswahl an Design-, Stil-, Ganzglas- und Funktionstüren. Bestseller sind ganz klar die Weißlack- und CPL- Oberflächen.

Baustoff-Partner: Seit wann treten PRÜM und GARANT zusammen auf?

Schröder: Seit 2005 sind beide Unternehmen unter dem Dach der PRÜM-GARANT-Holding in einer Unternehmensgruppe etabliert. Seit 2007 gehören wir zur Schweizer Looser Holding AG und bilden so die PRÜM-GARANT-Gruppe.

Baustoff-Partner: Warum fahren Sie die »Zwei-Marken«-Strategie?

Schröder: Wir verstehen uns als eine »Türen-Gruppe«, die die strategische Größe eines bedeutenden Marktteilnehmers hat, durch die Zwei-Markenstrategie aber noch die Flexibilität eines Mittelständlers.

Die Marken PRÜM und GARANT sind fest im Markt etabliert und sollen als eigenständige Unternehmen weiterhin präsent bleiben. Unsere Organisationsform ist so strukturiert, dass wir nah am Kunden sind, aber uns intern trotzdem optimieren.Baustoff-Partner: Worin unterscheiden sich die Sortimente beider Marken?

Schröder: Uns ist wichtig, dass wir den Trend des Marktes aufnehmen und die jeweiligen Modelle speziell auf den Bedarf unserer Kunden abstimmen. So werden an beiden Standorten jeweils eigene Produktlinien entwickelt und gefertigt. Selbstverständlich greifen wir die Synergieeffekte unserer Zusammenarbeit auf, in dem wir zum Beispiel eine einheitliche Oberflächenauswahl treffen.

Baustoff-Partner: Wo steht das Unternehmen heute?

Schröder: Unser Unternehmensverbund gehört zu den Marktführern in Deutschland. Wir vertreten eine konsequente Fachhandelsstrategie, die uns bei den Handelspartnern kalkulierbar macht. Wir verfügen über ein breites Produktsortiment und die hohe Bereitschaft, kontinuierlich in die Zukunft zu investieren. Aber ganz wichtig sind für mich auch unsere guten und qualifizierten Mitarbeiter.

Wir haben kaum Fluktuation und damit auch eine hohe Kontinuität in der persönlichen Beziehung zu unseren Kunden. Und letztendlich auch die Bereitschaft, uns immer wieder neu auf den Prüfstand zu stellen, um morgen noch ein wenig besser zu sein.

Baustoff-Partner: Sie vertreiben die Türen und Zargen ausschließlich über den Fachhandel. Mit wie vielen Partnern arbeiten Sie auf dem deutschen Markt zusammen?

Schröder: In der Gruppe bedienen wir auf dem deutschen Markt ca. 500 Handelspartner. Die konsequente Fachhandelsstrategie ist eine unserer ­Erfolgsfaktoren. Daran werden wir auch in Zukunft nichts ­ändern.Baustoff-Partner: Gibt es, was Ihre Marktpräsenz angeht, bundesweit regionale Unterschiede?

Schröder: Nein, wir bedienen den deutschen Fachhandel flächendeckend.

Baustoff-Partner: Welche Rolle spielt der Export?

Schröder: Der Export spielt eine große Rolle. Etwa 10 bis 15 % des Gruppenumsatzes tätigen wir mit dem Exportgeschäft, Tendenz steigend. Die Hauptexportländer sind Österreich, die Schweiz, Frankreich, Luxemburg, Belgien, Slowenien und Tschechien, außerdem eine Vielzahl von Ländern in Osteuropa und auch Übersee.

Baustoff-Partner: Wie definieren Sie das Thema Partnerschaft mit dem Handel und dem Handwerk? Warum lohnt es sich für Handel und Handwerk mit PRÜM und GARANT zusammenzuarbeiten?

Schröder: Eine faire und ehrliche Partnerschaft ist ein wichtiges Potenzial, um auf ganzer Ebene erfolgreich zu sein. Solch eine Beziehung geht natürlich über das Liefern von Türen und Zargen hinaus.

Unser Top-Außendienst ist stets vor Ort und hält somit den persönlichen Kontakt zu den Kunden. Wir stellen wichtige Verkaufsunterlagen und Verkaufstools zur Verfügung, oft speziell angefertigt für den jeweiligen Händler. Die persönliche, materielle und finanzielle Unterstützung bei Ausstellungen und Messen wird von uns ebenso gewährleistet, wie fachspezifische Seminare und Schulungen bei uns in den Unternehmen.

Sehr gut angenommen wird auch unser Ausstellungsservice_ Von der Vor-Ort-Besichtigung über die komplette Planung und Entwicklung eines innenarchitektonischen Ausstellungskonzeptes, ist dieser professionelle Service für unsere Kunden kostenlos.

Baustoff-Partner: Vor kurzem erwarb die Looser Holding AG INVADO, einen führenden Anbieter von Türen und Zargen in Polen. Stehen die Zeichen innerhalb der Gruppe auf Internationalisierung?

Schröder: Die Akquisition von INVADO ist ein Beweis für die Umsetzung unserer Strategie, nämlich den Aufbau einer internationalen Türen-Gruppe. Daran werden wir auch in Zukunft konsequent arbeiten. Da Auslandsmärkte sehr hohe Eintrittsbarrieren haben, ist der Export bei den Türen limitiert. Es gilt, in den Wachstumsmärkten direkt präsent zu sein. INVADO ist daher unsere Plattform für Osteuropa.

Baustoff-Partner: Welche Investitionen sind in der näheren Zukunft geplant?

Schröder: Wir investieren ­kontinuierlich in moderne Maschinen und Anlagen, um die Produktivität zu erhöhen und die Arbeitsbedingungen für unsere Belegschaft stets zu verbessern. Dafür standen uns in den letzten fünf Jahren 30 Mio. € ­zur Verfügung. Auch zukünftig haben wir auf diesem Gebiet viel vor.

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