Erhalten statt neu bauen

Wer in einem historischen Fachwerkhaus lebt, wohnt immer einzigartig. Keines ist wie das andere, jedes hat seinen individuellen Charme und seine ganz eigene, oft jahrhundertealte Geschichte. Wer ein historisches Fachwerkhaus saniert, arbeitet immer an einem Unikat und entwickelt Einzel- und Sonderlösungen – so geschehen auch bei der Sanierung eines 200 Jahre alten Bauernhauses im Harz.

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Der Eigentümer entschloss sich im Februar 2013 zu einer Sanierung des Gebäudes und stellte entsprechende Anfragen an verschiedene Handwerksbetriebe. Thomas Huwald, Maler- und Lackierermeister aus Goslar und selbst Besitzer eines schmucken, über 400 Jahre alten Fachwerkhauses, erkannte das Potenzial und empfahl eine umfassende Sanierung des Gebäudes. Huwald ist seit 1992 auf Fachwerksanierung und -restaurierung spezialisiert und gehört zu den Fachleuten, die ihr Wissen um die alten Techniken und Traditionen mit heutigen Erkenntnissen und Systemen kombinieren. Er scheut weder die Anforderungen, die ein historisches Gebäude an das Handwerk stellt, noch die kreative Entwicklung individueller Lösungen, die eine Sanierung für den Liebhaber ebenso reizvoll wie komplex machen.

Instandsetzung von Holz und Gefachen


Zunächst machte sich das Malerteam daran, sämtliche Anstrich- und Putzschichten sowie alle Dichtstoffe und Spachtelmassen an den Gefachen, Fachwerkpfosten und am Sandsteinsockel zu entfernen. Das hölzerne Fachwerk und die ausgemauerten Gefache vertragen keinerlei diffusionsdichte Baustoffe. Die Maler arbeiteten beim Aufbau daher ausschließlich mit mineralischen Produkten aus dem Hause KEIM, weil diese in hohem Maße diffusionsoffen und daher atmungsaktiv sind. Die hohe Wasserdampfdurchlässigkeit der Silikatfarben gewährleistet, dass im Baukörper enthaltene Feuchtigkeit ungehindert und schnell nach außen abgegeben werden kann. Dies ist bauphysikalisch von großem Vorteil_ Zwischen Anstrich und Untergrund entstehen keine Feuchteansammlungen, die zu Schäden führen. In Kombination mit einer geringen Wasseraufnahme – bei den einkomponentigen KEIM-Farben längst Standard – bietet dies optimalen Schutz vor Wasser- und Frostschäden sowie Algen- und Pilzbewuchs.Für den Neuverputz der Gefache kamen »KEIM NHL Kalkputz grob« als Unterputz und darauf »KEIM NHL Kalkputz« zum Einsatz. Nach dem Ansteifen wurde der Putz durch einen dünnen Kellenschnitt vom Holz getrennt. Anschließend erhielten die Flächen einen Grundanstrich mit »KEIM Soldalit« grob, für das Finish wählte man »KEIM Soldalit« als Zwischen- und Schlussbeschichtung. »Soldalit« ist eine hochspezialisierte, silikatische Fassadenfarbe auf Basis von Kieselsol und Wasserglas.

 

 Diese Bindemittelkombination ermöglicht silikatische Anstriche nicht nur auf mineralischen, sondern auch auf einer Vielzahl organischer Untergründe – direkt und ohne zusätzliche Haftbrücken.

Silikatfarbe auch für Holz


Auch das Holzfachwerk wurde mineralisch beschichtet – mit »KEIM Lignosil«, der ersten Mineralfarbe für Holzoberflächen. »Lignosil« bietet sämtliche Vorteile einer mineralischen Beschichtung_ Diffusionsfähigkeit, hervorragender Feuchteschutz, Witterungsbeständigkeit und UV-Stabilität.Hinzu kommt ein äußerst geringer Material- und Arbeitsaufwand bei einer Renovierung. Die alte, verwitterte »Lignosil«-Oberfläche muss in der Regel nicht abgeschliffen werden – eine gründliche Reinigung ist als Vorbereitung völlig ausreichend.
Den ersten Anstrich der Holzbalken mit »KEIM Lignosil-Base« hatte das Malerteam vor dem Auftrag des Putzes vorgenommen, damit die später vom Putz verdeckten Holzflanken gegen eindringenden Schlagregen geschützt sind. Querfugen und Risse wurden mit »Lignosil HRP Pulver« und »HRP Flüssig« ausgefüllt und angearbeitet. Anschließend erhielten die Holzoberflächen einen zweifachen Auftrag mit »KEIM Lignosil Color.«
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