Einblasdämmung: Mehrfamilienhäuser fit für die Zukunft

Die Wohnungsbau-Genossenschaft »Selbsthilfe« eG aus Emden hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihren Mitgliedern guten, sicheren und dabei bezahlbaren Wohnraum zu bieten. Deshalb investiert die Genossenschaft fortwährend in die energetische Sanierung von Immobilien aus ihrem Bestand. Jüngst haben drei Mehrfamilienhäuser eine Einblasdämmung von Rockwool erhalten.

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»Neben messbaren Energieeinsparungen, die zum Beispiel durch eine hochwertige Dämmung der Außenwände erzielt werden kann, bestärken uns vor allem die positiven Reaktionen vieler Bewohner auf den gesteigerten Wohnkomfort darin, in unseren Bemühungen nicht nachzulassen«, lobt Vorstand Holger Martin die Maßnahme. Die 1924 gegründete »Selbsthilfe« eG wird von den Vorständen Holger Martin und Harald Hemken geleitet und verfügt in ganz Emden über einen Bestand von 1 122 Wohnungen.
36 von ihnen befinden sich in den energetisch modernisierten Mehrfamilienhäusern in der Cirksenastraße und der Manningastraße im Zentrum der Stadt. Für die nachträgliche Dämmung der verklinkerten Außenwände dieser Häuser entschied sich die Wohnungsbau-Genossenschaft für eine Einblasdämmung aus nichtbrennbarer Steinwolle.
Aus Sicht von Peter Ludolf, Geschäftsführer der für die Dämmarbeiten verantwortlichen Dachfit GmbH, die absolut richtige Entscheidung. »Dort, wo es konstruktionsbedingt machbar ist, empfehlen wir diese Art der energetischen Modernisierung. Mit vergleichsweise wenig Aufwand und minimalem Eingriff in die Bausubstanz kann der Gebäudeenergieverbrauch erheblich gesenkt werden, ohne dass hier neue Lasten den Brandschutz betreffend entstünden. Je nach Objekt und Zustand werden Bestandsgebäude mit einer Hohlraumdämmung in kürzester Zeit nicht selten zu Niedrigenergiehäusern«, erläutert Ludolf.

Mit Druckluft in den Hohlraum
Dafür, dass die Dämmung der drei Häuser – in Summe eine Fassadenfläche von rund 1 500 m2 – besonders schnell vonstatten ging, sorgte das Team der Dachfit GmbH mit Maschinenkraft_ Gleich drei Druckluft-Einblasmaschinen brachten circa 90 m3 Steinwollegranulat in den 5 bis 7 cm breiten Hohlraum zwischen tragendem Mauerwerk und Klinkerfassade ein. »Nicht mal eine Woche haben wir für die Dämmung aller drei Gebäude benötigt. Zum Einblasen werden einfach kleine Löcher in die Fugen gebohrt. Durch diese Maueröffnungen wird dann das ›Fillrock KD‹ Steinwollegranulat von Rockwool in die Hohlräume geblasen«, berichtete Ludolf. »Mit dem flexiblen Schlauch des Einblassystems kommt man problemlos an alle Fassadenbereiche heran. Mit einem Endoskop, das ebenfalls über die Bohrlöcher eingeführt wird, werden der Hohlraum und der Füllstand regelmäßig überprüft. So werden die angestrebte Verdichtung des Dämmmaterials und die Verfüllung des gesamten Hohlraums sichergestellt«, beschreibt er die vorgenommenen Arbeiten.
Nach dem Einbringen des Dämmstoffs werden die Bohrlöcher einfach wieder verfugt. Durch die farbliche Anpassung des Fugenmaterials an die umgebenden Fugen »verschwinden« die Öffnungen nach Abschluss der Arbeiten optisch, die ursprüngliche Fassadenoptik bleibt bestehen.Bessere Wärmeleitfähigkeit
Bereits seit ihrer Gründung im Jahr 1998 lässt die Dachfit GmbH ihre Mitarbeiter regelmäßig von Dämmstoffhersteller Rockwool in puncto Einblasdämmung schulen. Dank dieser Expertise ist das zertifizierte Unternehmen zu einem gefragten Ansprechpartner der Wohnungswirtschaft geworden. »Diese Art der Dämmung kann einfach mit vielen Vorteilen punkten«, erläutert Ludolf und nennt die Reduzierung des Energieverbrauchs, die seit Anfang dieses Jahres sogar noch einmal deutlicher ausfällt. »Denn seither bietet Rockwool das ›Fillrock KD‹-Dämmgranulat mit einem verbesserten Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit von nur noch 0,038 W/mK an.« Zudem hätten die Mieter nicht unter baustellenüblichen Belastungen zu leiden_ »Kein Gerüst, kein Schmutz, kaum Lärm«, bringt Peter Ludolf es auf den Punkt.
Weitere Vorteile speziell des Steinwollegranulats sieht der Dämmprofi in dessen Materialeigenschaften_ »Fillrock KD« sei zuverlässig setzungssicher und formstabil auch bei nachträglichen Umbauten. »Wenn zum Beispiel neue Fenster eingebaut werden sollen, braucht man keine Befürchtungen zu haben, dass einem der Dämmstoff entgegenrieselt. Der bleibt sicher dort, wo er ist.
Darüber hinaus eignet sich das Steinwollegranulat aufgrund seiner wasser­abweisenden und diffusionsoffenen Eigenschaften optimal für den Einsatz als nachträgliche Dämmung in zweischaligem Mauerwerk. Ganz zu schweigen von den brandschutztechnischen Vorteilen eines Euroklasse A1 Baustoffs_ Die Dämmung bleibt auch bei thermischer Beanspruchung absolut formstabil.«

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