Dank der hohen Materialfestigkeit von Pflasterklinker können Riegel- und Langformate mit Längen von bis zu 400 mm hergestellt werden, so die Arbeitsgemeinschaft Pflasterklinker. Hochkant verlegt, erzeugt die sichtbare schlanke Breite der Riegelformate von 40 mm, 52 mm oder 71 mm eine elegante Optik. Neben dem bewährten Fischgrät- und Ellenbogenverband können Formatlängen von 400 mm, 360 mm, 320 mm, 280 mm und 240 mm in Läuferverbänden kombiniert werden. Mit Einbindetiefen von 100 mm oder 115 mm gehört Klinkerpflaster in Hochkantverlegung zu den hochwertigsten Belägen überhaupt.
Auch bei den Farben hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Neben den klassischen Rot- / Braun- und Orangetönen sind inzwischen auch helle und dunkle Trendfarben wie Hellgrau, Graphit oder Anthrazit erhältlich. Pflasterklinker sind ganz aus der jeweiligen Tonfarbe ohne chemische Zusätze gebrannt und damit farb- und lichtecht. Auch nach Jahrzehnten der UV-Einstrahlung bleichen sie nicht aus, eine Eigenschaft, die unter anderem bei kontrastbasierten Leitsystemen eine wichtige Rolle spielt. Mit ihrer hochfesten keramischen Oberfläche sind Pflasterklinker unempfindlich gegen Verschmutzung, Abrieb, Kratzer, Salz oder Säure. Starke Temperaturschwankungen, Frost, Eis oder Schnee machen dem widerstandsfähigen Naturprodukt nichts aus. Zur Reinigung reicht die natürliche Bewitterung durch Regen, Wind und Sonne. Zwar lassen sich auch bei Pflasterklinker Gebrauchsspuren nicht ganz vermeiden, die für Keramik typische Patinabildung ist zum Teil sogar erwünscht.
Nachhaltigkeit, Wiederverwendung und Recycling
Keramisches Klinkerpflaster hat eine überdurchschnittlich lange Lebensdauer von mehr als 100 Jahren, so die Arbeitsgemeinschaft Pflasterklinker. Sie können sortenrein rückgebaut werden und sind ein gesuchter Wertstoff für technische Gesteinskörnungen im Straßen-, Wege- und Sportplatzbau oder für Vegetationssubstrate. Auch eine echte Wiederverwendung von Pflasterklinker ist häufig möglich und vor allem im historischen Umfeld gefragt.
»Pflasterziegel« entsprechen der europäischen Produktnorm EN 1344, die unterschiedliche Anforderungsklassen für Maßabweichungen, Frost-Tau-Widerstand, Biegebruchlast, Abriebwiderstand, Gleit- /Rutschwiderstand und Säurebeständigkeit von Tonziegeln definiert. Nahezu alle in Europa produzierten Qualitäten sind »Pflasterziegel«. Eine deutsche Besonderheit ist der »Pflasterklinker«, für den zusätzliche Anforderungen an Wasseraufnahme und Scherbenrohdichte nach DIN 18503 gelten.
Wird für Pflasterarbeiten ein Bauvertrag nach VOB geschlossen, gelten gemäß den »ATV DIN 18318 Verkehrswegebauarbeiten« auch die Anforderungen der »TL Pflaster-StB« als Vertragsbestandteil. Die »TL Pflaster-StB« fordert die Erfüllung der jeweils höchsten Klasse gemäß DIN EN 1344. Nur die Anforderungen an den Gleit- / Rutschwiderstand sind hier nicht festgelegt, eine entsprechende Klasse sollte in der Leistungsbeschreibung angegeben werden. Soll die Pflasterfläche in Klinkerqualität ausgeführt werden, muss im Bauvertrag zusätzlich auch die Verwendung von Pflasterklinker nach DIN 18503 ausgeschrieben werden. Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Pflasterklinker sichern mit dem Qualitätszeichen »Original Pflasterklinker - Geprüfte Qualität« für ihre Produkte die Einhaltung der jeweils höchsten Anforderungsklassen nach DIN EN 1344 sowie die Klinkerqualität nach der Norm DIN 18503 mit Begrenzung der Wasseraufnahme auf maximal 6 M-% und die Einhaltung der Scherbenrohdichte von im Mittel mindestens 2,0 kg / dm3 zu und garantieren somit Bauherren und Planern höchsten Qualitätsstandard und Produktsicherheit. J
