120 Jahre Lacke aus Köthen

Rot, grün, weiß, gold, blau. Ihre in waghalsigen Mustern verschlungenen leuchtenden Farben verdanken die Zwiebeltürme der Basilius Kathedrale auf dem Roten Platz einer deutschen Firma.

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Sie wurden bei der aufwendigen Renovierung dieses Moskauer Wahrzeichens mit Bautenlacken aus Köthen verschönt. Köthens 28 000 Einwohner sind nämlich auf zweierlei stolz_ auf Johann Sebastian Bach, der dort von 1717 bis 1723 als Hofkapellmeister wirkte, und auf ihre gute, alte »Lackbude«, deren Jubiläum im Mai dieses Jahres gefeiert wurde_ »120 Jahre Lacke aus Köthen«.
Aus der 1895 von den Fabrikanten Beck und Lührs gegründeten, auf Öllacke spezialisierten Firma entwickelte sich zu DDR-Zeiten die größte Lackfabrik Europas mit über 400 Beschäftigten und Abnehmern in Russland, Weißrussland und der Ukraine. Nach der Wende wurde die vom Kombinat Lacke und Farben zur Lacufa AG umgebildete Firma 1992 von Deutschlands größtem Baufarbenhersteller DAW (Deutsche Amphibolin-Werke) übernommen und in die Firmenfamilie integriert. Die DAW-Gruppe erweiterte mit diesem Kauf ihr Sortiment um ein Bautenlack-Programm und lässt seitdem alle lösemittelhaltigen Produkte für ganz Europa in Köthen produzieren.

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